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Martin Saar 
Genealogie als Kritik 
Geschichte und Theorie des Subjekts nach Nietzsche und Foucault

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Der Begriff der Genealogie steht seit Friedrich Nietzsche und Michel Foucault für eine radikale Form von Kritik: Genealogie stellt einen Wert, eine Institution, eine Praxis in Frage, indem sie deren historische Wurzeln freilegt. Martin Saar rekonstruiert genealogische Kritik als eine Kritik des Selbst, die uns erkennen lässt, welche Prozesse und Mächte uns zu dem gemacht haben, was wir sind. Und diese Kritik enthält ein Versprechen: Wenn die kontingenten Machtverhältnisse aufgedeckt werden, in die das Selbst verstrickt ist, kann es sich transformieren.
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Inhaltsverzeichnis

Inhalt
Einleitung: Geschichte und Kritik
Das Problem der Genealogie9
1.Geschichte und Leben beim frühen Nietzsche23
1.1.Das Bewusstsein der Geschichtlichkeit24
Geschichte und ‚Gesundheit‘ 26 – Die drei Formen der lebensdienlichen Historie 28
1.2.Bildung und Leben31
Erziehung und Perfektion 33 – Die Ambivalenz des Historischen 35

2.Nietzsches historische Moralkritik39
2.1.Das genealogische Programm41
2.2.Die Politik der moralischen Sprache47
Die Deutungsmacht der ‚Priester‘ und das kreative Ressentiment 49
‚Züchtung‘ und Steigerung 53 – Historisch-politische Fiktionen 58
2.3.Bewusstsein und Gewissen60
Die Naturgeschichte des Versprechens und der Verantwortung 60 – Genealogische Methodologie 65 – Der Ursprung des schlechten Gewissens 70 – Auflösung des zivilisatorischen Scheins 73
2.4.Selbstbild und Norm75
Asketische Typen: Philosoph, Priester, Wissenschaftler 78 – Die Zukunft der Kultur und der Natur des Menschen 87 – Methodische Fiktion und virtuelle Geschichte 92
3.Die Elemente des genealogischen Verfahrens:
Subjekt, Macht, Form97
3.1.Vom transzendentalen Subjekt zur Praxeologie des Selbst98
Die Umwertung des Subjektbegriffs 99 – Praktische Subjektivität 103 Urgeschichte und Sozialgeschichte der Subjektivität 105
3.2.Der ‚Wille zur Macht‘ und das Herrschaftsmodell
‚alles Geschehens’107
Der Begriff des Willens und die Psychologie des ‚Willens zur Macht‘ 109
Ein dreifacher Machtbegriff 112 – In der Hand der Starken: reale Macht 117
Im Netz der Priester: symbolische Macht 119 – Im Bann eines Ideals: imagi-
näre Macht 122 – Nietzsches Macht- und Selbstkritik und der genealogische Imperativ 125
3.3.Die genealogische Form: Drastik und Rhetorik130
‚Starke‘ vs. ‚Schwache‘: soziale Typologisierung 132 – ‚Urszenen‘: Personalisierung und Hyperkonkretion 135 – Starre Systeme: Anonymisierung und Epochalisierung 137 – Adresse und Implikation: das Subjekt als Objekt 138
Genealogischer Stil: eine Kunst der Übertreibung 139
3.4.Nietzsches genealogische Methode: Deutungsalternativen142
Genealogie als ideologiekritische Begriffsanalyse (Geuss) 143 – Genealogie als Subversion (Mac Intyre) 147 – Genealogie als Rechtfertigung (Williams) 149
Kritik des Selbst in der sozialen Ordnung 153

4.Foucaults Historisierung des Wissens159
4.1.Von der Psychologie zur Geschichte des Wahnsinns162
Das Andere der Vernunft 166 – Nietzsche in Frankreich, 1950-1970 169
4.2.Die Ordnung der Wörter und der Dinge172
Historisch-epistemologische Kritik der Subjektivität 176 – Autorschaft und Subjektposition 181 – Archäologie und Kritik 183

5.Macht und Subjektivierung187
5.1.Foucaults Genealogiebegriff188
Kant und die Begriffe ‚Archäologie‘ und ‚Genealogie‘ 189 – Deleuze über Genealogie 193 – Die Ordnung des Diskurses und die Geschichte 195 – In
der Maske Nietzsches 198 – Terminologische Varianzen 202
5.2.Die Analytik der Macht204
Relationalität der Macht 206 – Intentionalität und strategischer Charakter
der Macht 211 – Produktivität der Macht I: Materialität und Körper 213
Produktivität der Macht II: Wissen und Wahrheit 217 – Produktivität
der Macht III: ‚Seele‘ und Subjekt 220
5.3.Geschichte und Geschichtlichkeit der Macht224
Eine historische Typologie der Macht: souveräne Macht und Bio-Macht 226
Seelenführung und Regierung: Pastoralmacht und Gouvernementalität 229
Exkurs: Die Machtanalytik in der Geschichte der Machttheorien234

6.Selbstkonstitution247
6.1.Subjekt und Ethik beim späten Foucault251
Kategorien moralischer Subjektivität 253 – Selbstsorge und Selbstkultur 257
Geschichte der Sexualität als Subjektgeschichte 262 – Lebenskunst, Lebenstechnik, Lebensform 270
6.2.Das politische Selbst275
Macht und Freiheit 277 – Herrschaft, Widerstand und ‚Aufklärung‘ 282
6.3.Fiktionale Kritik des Selbst286

7.Genealogie als Kritik293
7.1.

Über den Autor

Martin Saar, Dr. phil., ist wissenschaftlicher Assistent für politische Theorie und politische Ideengeschichte am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Universität Frankfurt.
Sprache Deutsch ● Format EPUB ● Seiten 383 ● ISBN 9783593402833 ● Dateigröße 3.7 MB ● Verlag Campus Verlag ● Ort Frankfurt am Main ● Land DE ● Erscheinungsjahr 2007 ● Ausgabe 1 ● herunterladbar 24 Monate ● Währung EUR ● ID 2165408 ● Kopierschutz Soziales DRM

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