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Sergej Amelin 
Die letzten neun Sekunden 
Der Flugzeugabsturz von Smolensk

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Als am 10. April 2010 um 10.41 Uhr auf dem Flugplatz von Smolensk die polnische Regierungsmaschine Tu-154 abstürzte, waren weder Journalisten noch Fotografen vor Ort. Eine halbe Stunde nach dem Absturz lief die Nachricht über den Tod des polnischen Präsidenten Lech Kaczyński und aller 96 Flugzeugpassagiere durch die Newsticker. Die erste und wichtigste inoffizielle Informationsquelle war der Internet-Blog des Wissenschaftlers und Fotografen Sergej Amelin. Er lieferte der Öffentlichkeit Fotos vom Unglücksort und eine umfassende Spurenanalyse. An der Diskussion seiner Beiträge im Internet beteiligten sich Experten, Piloten und Augenzeugen.

Amelins Rekonstruktion der Flugbahn und der letzten neun Flugsekunden der Tu-154 stimmt über weite Strecken im Detail mit den offiziellen Untersuchungsergebnissen des im April 2010 eingesetzten Internationalen Zwischenstaatlichen Luftfahrkomitees (MAK) überein. Anders als die Experten des MAK kam Amelin allerdings zu dem Schluss, dass es zum Zeitpunkt, als der Pilot die Fehllandung abbrechen und abdrehen wollte, dafür bereits zu spät war.

Hatten die Lage des Flugplatzes, das schwierige Landschaftsrelief, der dichte Nebel oder falsche Angaben der Messgeräte den Piloten in die Irre geführt? Oder hatte sich der Pilot tatsächlich dazu entschieden, um jeden Preis zu landen, wie im Abschlussbericht des Zwischenstaatlichen Luftfahrtkomitees und in den russischen Medien behauptet wird?

Der polnische Präsident war auf dem Weg zu einer Gedenkveranstaltung in Katyn, um der Opfer stalinistischer Massenerschießungen vor 70 Jahren zu gedenken, als sein Flugzeug in Smolensk abstürzte. Das den Amelin-Analysen vorangestellte Vorwort der Journalistin und Übersetzerin Susann Weien geht ausführlich auf diesen historischen Kontext der russisch-polnischen Beziehungen und die Geschichtspolitik beider Ländern ein. Sie erläutert Hintergründe und Vorgeschichte des Präsidentenfluges, analysiert Medienberichte und die offiziellen Untersuchungsergebnisse des Zwischenstaatlichen Luftfahrtkomitees.
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About the author

Sergej Alexandrowitsch Amelin (alias AML) stammt aus Smolensk. Er studierte Industrieelektronik am Moskauer Energieinstitut/Filiale Smolensk. Nach dem ersten Studienjahr wurde er zum Militärdienst eingezogen und diente in der 1.168. Raketendivision. An das Institut zurückgekehrt, befasste er sich ab dem dritten Studienjahr mit wissenschaftlich-technischen Projekten, beendete mit Auszeichnung das Studium und promovierte am Moskauer Energieinstitut, wo er auch unterrichtete. Im Sommer 1996 verließ er das Institut, da das Gehalt von umgerechnet 40 Dollar nicht ausreichte, um seine neugegründete Familie zu ernähren. Er handelte mit PC-Technik, sogar mit Pelmeni, befasste sich zugleich aber mit Computergrafik und digitaler Fotografie. Man bot ihm einen PR-Job im kommunalen Energieunternehmen an. Nach der Schließung des Unternehmens arbeitete er sieben Jahre als Journalist für die „Smolensker Zeitung“ und veröffentlichte zahlreiche analytische Artikel für den Wirtschaftsteil des Blattes. Im Sommer 2009 entschloss er
sich, an das Energieinstitut zurückzukehren. Er unterrichtet derzeit als Dozent am Lehrstuhl für „Elektronik und Mikroprozessoren“ des Moskauer Energieinstituts in Smolensk.
Language German ● Format PDF ● Pages 150 ● ISBN 9783000345043 ● File size 30.4 MB ● Translator Susann Weien ● Publisher Informations- und Literaturbüro Susann Weien ● Country DE ● Published 2011 ● Edition 1 ● Downloadable 24 months ● Currency EUR ● ID 2152382 ● Copy protection Social DRM

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