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Elisabeth Schulz-Semrau 
Wer gibt uns die Träume zurück 
Schicksal Ostpreußen

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Mit »Suche nach Kara lautschi« (1984) und »Drei Kastanien nach Königsberg« (1990) hat die gebürtige Königsbergerin Elisabeth Schulz-Semrau bereits zwei Titel vorgelegt, die sich mit der Geschichte ihrer Heimatstadt beschäftigen und die Autorin als kenntnisreiche Chronistin Königsbergs ausweisen.
Die Rekonstruktion dieser Geschichte setzt sie in ihrem neuen Buch fort und hat mit viel Spürsinn und großer sprachlicher Sensibilität eine Reihe bewegender literarischer Porträts zusammengestellt. Es sind die Schicksale russischer und deutscher Kinder aus den letzten Kriegstagen und den sich anschließenden Wirren der Nachkriegszeit, deren Lebensweg sie bis in die Gegenwart hinein verfolgt hat.
Es ist das große Verdienst der Autorin, dass dabei – aller Grausamkeit und allen Schrecken zum Trotz – keine Litanei des Leids entstanden ist, sondern die differenzierte und sich jeder Schematisierung entziehende Beschreibung von Lebensschicksalen. Dass der Mensch, trotz traumatisch gewordener Leiderfahrung, in der Lage ist, aus der Geschichte zu lernen, zeigt Elisabeth Schulz-Semrau, ausgewiesene Kennerin der ostpreußischen Geschichte, legt mit diesem Buch eine Reihe authentischer literarischer Porträts vor, die auf persönlichen Begegnungen basieren. Es sind die bewegenden Einzelschicksale russischer und deutscher Kinder aus der Endphase des Zweiten Weltkriegs, die in ihrer Gesamtheit ein plastisches Bild der jüngeren Geschichte Königsbergs und Ostpreußens ergeben.
LESEPROBE:
Auch die Schule blieb von Neuerungen nicht verschont, so musste jede Unterrichtsstunde mit Erheben des rechten Armes begonnen werden, was Lehrern und Schülern anfangs ebenso peinlich wie grotesk erschien. Der Geist der Schule veränderte sich dadurch kaum. Der Lehrkörper war etwas überaltert und wenig dazu angetan, das neue Gedankengut des Nationalsozialismus den Schülerinnen gegenüber wirklich mit Leben zu erfüllen. Diskussionen ergaben sich, als zwei jüdische Mitschülerinnen einer Ausweisung von der Schule zuvorkamen und mit ihren Eltern auswanderten.
Die katholischen Schülerinnen, zu denen Elisabeth gehörte, schlossen sich enger zusammen. Die neue Weltanschauung widersprach offensichtlich der christlichen Lehre von der Gleichheit aller Menschen vor Gott ohne Unterschied der Rassen.
Elisabeth sympathisierte in keiner Weise mit dem tausendjährigen Reich, aber sie fühlte sich auch nicht zu einer bekennenden Gegnerschaft aufgerufen. Ihr Alltag war schwer genug.
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Table of Content

Die alten Kinder aus Königsberg
Bruder NAMENLOS
Zu Besuch bei Rita
Uber eine Brücke gehen …
Die drei Leben der Elisabeth F.
Annäherung an einen Maler in K. – Annäherung an Wiktor Rjabinin
Wolfskind
Auch das war Königsberg …
Briefe von Professor Dr. Pedro Heller Montevideo, Uruguay
Gesucht wird …
Vorgestellt: Juri Nikolajewitsch Iwanow
Nachwort

About the author

Elisabeth Schulz-Semrau
Am 14.7.1931 als Tochter eines Beamten im ehemaligen Königsberg/Preußen (heute Kaliningrad) geboren. Mädchenname: Elisabeth Appe.
Vier Jahre konfessionelle Grundschule, drei Jahre Lyzeum. 1945 Flucht in die Altmark, Tangermünde. Oberschule ohne Abschluss.
1948 bis 1949 Lehrerbildungsinstitut, ab November 1949 Lehrerin.
Fernstudium für 1. und 2. Lehrerprüfung, Fernstudium an der Pädagogischen Hochschule Potsdam.
Bis Ende August 1967 Lehrerin in Rangsdorf bei Berlin. Während dieser Zeit Gedichte geschrieben.
Von 1967-1970 Studium am Institut für Literatur Johannes R. Becher in Leipzig. Zwei Jahre freischaffend, danach 14 Jahre Lehrtätigkeit im Fach Prosa (bei Fernstudenten) an diesem Institut, zuletzt als Dozentin.
Von 1986-1990 für vier Jahre vom Hochschuldienst beurlaubt, in dieser Zeit freischaffend.
Verwitwet, zwei Söhne.
Wohnhaft in Leipzig, Berlin, Rangsdorf, jetzt wieder Berlin.
Auszeichnungen:
Förderpreis des Mitteldeutschen Verlages
Kunstpreis der Stadt Leipzig.
Liste der künstlerischen Arbeiten
Bibliografie (Romane):
Jedes Leben hat auch seine Zeit, Mitteldeutscher Verlag Halle 1974
Ausstellung einer Prinzessin, Mitteldeutscher Verlag Halle 1977
Axel und der Maler Sim, Kinderbuchverlag Berlin 1979
Die Beurteilung, Mitteldeutscher Verlag Halle 1981
Suche nach Karalautschi/Report einer Kindheit, Mitteldeutscher Verlag Halle 1984
Liane und ihr Baby, Kinderbuchverlag Berlin 1988
Küchengespräche mit Frau L. (Portraits und Geschichten), Mitteldeutscher Verlag Halle 1989
Drei Kastanien aus Königsberg, Mitteldeutscher Verlag Halle 1990
Wer gibt uns unsere Träume zurück, Langen Müller Verlag, München 1995
Im Mantel von Allerleirauh, BS Verlag Rostock 1995
Gerda, das Nuschtchen. Drei Erzählungen zwischen Königsberg und Tangermünde, OsirisDruck, Leipzig 2007
Elchritter. Fast ein Märchen aus vergangenen Tagen, OsirisDruck, Leipzig 2008
Language German ● Format PDF ● Pages 262 ● ISBN 9783863947149 ● File size 1.4 MB ● Age 99-17 years ● Publisher EDITION digital ● City Pinnow ● Country DE ● Published 2014 ● Downloadable 24 months ● Currency EUR ● ID 5028899 ● Copy protection Social DRM

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