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Johann Wolfgang von Goethe 
Novelle 

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Klassiker aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik – Neuere Deutsche Literatur, , – Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Erstmalig erschienen 1828. Ausschnitt: Ein dichter Herbstnebel verhüllte noch in der Frühe die weiten Räume des fürstlichen Schloßhofes, als man schon mehr oder weniger durch den sich lichtenden Schleier die ganze Jägerei zu
Pferde und zu Fuß durcheinander bewegt sah. Die eiligen Beschäftigungen der Nächsten ließen sich erkennen: man verlängerte, man verkürzte die Steigbügel, man reichte sich Büchse und Patrontäschchen, man schob die Dachsranzen zurecht, indes die Hunde ungeduldig am Riemen den Zurückhaltenden mit fortzuschleppen drohten. Auch hie und da gebärdete ein Pferd sich mutiger, von feuriger Natur getrieben oder von dem Sporn des Reiters angeregt, der selbst hier in der Halbhelle eine gewisse Eitelkeit, sich zu zeigen, nicht verleugnen konnte. Alle jedoch warteten auf den Fürsten, der, von seiner jungen Gemahlin
Abschied nehmend, allzulange zauderte. Erst vor kurzer Zeit zusammen getraut, empfanden sie schon das Glück übereinstimmender Gemüter; beide waren von tätig
lebhaftem Charakter, eines nahm gern an des andern Neigungen und Bestrebungen Anteil. Des Fürsten Vater hatte noch den Zeitpunkt erlebt und genutzt, wo es deutlich wurde, daß alle Staatsglieder in gleicher Betriebsamkeit ihre Tage zubringen, in gleichem Wirken und Schaffen jeder nach seiner Art erst gewinnen
und dann genießen sollten. Wie sehr dieses gelungen war, ließ sich in diesen Tagen gewahr werden, als eben der Hauptmarkt sich versammelte, den man gar
wohl eine Messe nennen konnte.
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Sprache Deutsch ● Format PDF ● Seiten 25 ● ISBN 9783640177295 ● Dateigröße 0.5 MB ● Verlag GRIN Verlag ● Ort München ● Land DE ● Erscheinungsjahr 2012 ● Ausgabe 1 ● herunterladbar 24 Monate ● Währung EUR ● ID 4011246 ● Kopierschutz ohne

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