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Siegfried Maaß 
Ins Paradies kommt nie ein Karussell 

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Ein nächtlicher Jungenspaß: In der Stadtrandsiedlung ‚Paradies’, Zickzackhausen genannt, geben sich zwei Jungendliche nächtliche Lichtsignale, wodurch sogleich der Abschnittsbevollmächtigte der Volkspolizei erscheint und seine Vermutungen äußert.
Daran erinnert sich Karo, nachdem er fluchtartig die Siedlung und damit auch seine Eltern verlassen hat und auf dem Rummel arbeitet, mit dem er durch das Land zieht. Ausgerechnet das altertümlichste Karussell hat er sich ausgesucht. Damit verwirklicht er seinen Traum von Freiheit und Unabhängigkeit – etwas, was er nicht wieder aufgeben will.
Zumal er Ulrike in seiner unmittelbaren Nähe weiß. Sie ist mit dem Fahrgeschäft ihres Vaters, dem Riesenrad, unterwegs. Im Gegensatz zu Karo erfüllt sie notgedrungen ihre Pflicht und möchte den Rummel endgültig verlassen.
Kann es ihnen gelingen, ihre unterschiedlichen Wünsche und Lebensvorstellungen mit ihrer Liebe zu vereinbaren?

LESEPROBE:
„Hast du eine gute Nacht gehabt?“, rief Pachnitzke, und als ich ihn unterm Handtuch hervor anblickte, entdeckte ich sein spöttisches Lachen, womit er verriet, genau zu wissen, wie gut meine Nacht gewesen war. „Weißt du“, meinte er dann und prahlte dabei so laut, dass ich befürchtete, Langewalds würden jedes Wort verstehen können, „du musst mal ’ne Handvoll Staufferfett nehmen und deine Wagentür schmieren. Sonst kriegt nämlich jedes Mal der ganze Rummel mit, wann du nach Hause kommst.“
„Gut“, sagte ich, „werde ich machen.“
Über die vergangene Nacht konnte ich mich eigentlich nicht beklagen. Aber sollte ich etwa auf Pachnitzkes Ton eingehen und ihm unter die Nase reiben, dass ich bis zum Morgengrauen bei Ulrike gelegen hatte? Das ging ihn schließlich nichts an. Vielleicht hatte er aber gar keine Einzelheiten hören, sondern mich wirklich nur vor neugierigen Nachbarn warnen wollen? Bisher hatte er sich nie darum gekümmert, was ich in meiner Freizeit trieb.
Ich musste plötzlich wieder an meinen Traum denken. Hätte Ulrike nicht nur in meinem Traum das Riesenrad übernommen, würde ich jetzt zu Pachnitzke sagen: Ich will zu Schmalfelds überwechseln. Ulrike kann eine Hilfe gut gebrauchen.
Ich stellte mir sein Gesicht vor, die Enttäuschung, die darauf zu erkennen sein würde. Von einer „guten“ Nacht würde er dann bestimmt nicht mehr reden. Oder hatte er vielleicht schon einen Ersatz für mich in Aussicht?
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Über den Autor

Geboren am 06.10. 1936 in Magdeburg, Schulbesuch in Staßfurt.
Vermessungstechniker in Bergbau und Kataster. 1960 – 1964 Literaturinstitut Leipzig. Schauspieldramaturg. Freier Schriftsteller seit 1971.
Verheiratet. Zwei Kinder.
Bibliografie
Ich will einen Turm besteigen, Verlag Neues Leben, Berlin 1974
Ins Paradies kommt nie ein Karussell, Verlag Neues Leben, Berlin 1976.
Lindenstraße 28, Verlag Neues Leben, Berlin 1980
Keine Flügel für Reggi, Verlag Neues Leben, Berlin 1984.
Abschied von der Lindenstraße, Verlag Neues Leben, Berlin 1986
Vier Wochen eines Sommers, Verlag Neues Leben, Berlin 1989
Du bist auch in der Ferne nicht für mich verloren, BK-Verlag, Staßfurt 1994
Tango in der Düppler Mühle, Volksstimme, Magdeburg1998
Von Uhlenturm und Arnstein, Volksstimme, Magdeburg1999
Und hinter mir ein Loch aus Stille, dr.ziehten verlag, Oschersleben 2000
Zeit der Schneeschmelze, 2001, dr. ziehten verlag, Oschersleben
Peggy Vollmilchschokolade, Projekte Verlag, Halle 2002
Der Handschuhbaum, Projekte Verlag, Halle 2003
Schulschreibertagebuch sowie der Mann im Haus bin ich, Projekte Verlag, Halle 2003
Sonntagspredigt oder Heimkehr auf die Insel, BK-Verlag, Staßfurt 2004
Adolfchen und der 'doofe’ Arm, Projekte Verlag, Halle 2005
Sternie, Spinni und das Kleine Gespenst Kugelrund, dorise verlag, Burg 2006
Das Versteck im Wald, dorise verlag, Burg 2007
Das Haus an der Milchstraße, dorise verlag, Burg 2008
Nachtfahrten, dorise verlag, Burg 2009
Als unser Weihnachtsmann Urlaub machte, dorise verlag, Burg 2009
Im Schatten der Milchstraße, dorise verlag, Burg 2010
Tango in der Düppler Mühle, erw. Fassung, Block-Verlag, 2011
Knöpfchen und der Mann mit der Mütze, Projekte-Verlag Cornelius, Halle 2012
Beteiligung an Anthologien,
Herausgaben von fünfzehn Bänden mit Schülertexten sowie Texten aus Kreativwerkstätten schreibender Senioren.
Sprache Deutsch ● Format PDF ● Seiten 254 ● ISBN 9783956552045 ● Dateigröße 1.7 MB ● Verlag EDITION digital ● Ort Pinnow ● Land DE ● Erscheinungsjahr 2014 ● herunterladbar 24 Monate ● Währung EUR ● ID 5098986 ● Kopierschutz Soziales DRM

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