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Gerhard Branstner 
Der Narrenspiegel 
Aber auch Das Buch der sieben Künste

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Gleich sieben Künsten widmet sich der Autor in diesem Buch, worin die erste jene die Kunst zu lachen ist. Auch dort kommt Branstner bald auf sein eigentliches Thema zu sprechen – auf die Kunst zu leben, also auf die Lebenskunst, wie er am Beispiel einer anderen Kunst erläutert:
Eine Lebenskunst
Ein Mann verwendete die beste Zeit seines Lebens darauf, die Kunst des Drachentötens zu erlernen; und er hatte sein ganzes Vermögen dafür hingegeben.
Einen Drachen aber bekam er niemals zu Gesicht.
Also: Kunst und Leben treffen sich
mitunter nur gelegentlich

Auch in diesem ersten Kunst-Kapitel finden sich einige seiner Nepomuk-Anekdoten wie die beiden folgenden:
Logik
Nepomuk sollte nach B. fahren. Er erkundigte sich auch alsbald nach einem passenden Zug, schob jedoch die Reise immer wieder hinaus. Als aber auf der Strecke nach B. ein Zugunglück geschah, sagte er: „So, jetzt haben wir das Unglück hinter uns, und ich kann beruhigt fahren.“

Charakter
Nepomuk hatte etwas außerhalb der Stadt, gut zwei Wegstunden von seiner Wohnung entfernt, ein Gartengrundstück erworben und stellte, noch bevor der Zaun errichtet war, eine Gartentür auf und versah sie mit einem sicheren Schloss. Eines Tages, vor der Tür stehend, musste er feststellen, dass er den Schlüssel vergessen hatte. Ohne Zögern kehrte er um, den Schlüssel zu holen.
„Es hätte ein schlechtes Beispiel gemacht“, erklärte er, „wenn ich mein Eigentum neben der Tür betreten hätte.“
Und da haben wir einen guten Eindruck von der hintergründigen Sicht des Autors auf zwei der von ihm behandelten Künste.
Auch die anderen fünf Künste behandelt Gerhard Branstner auf ähnliche Weise. Greifen wir als Beispiel und Einladung zum Selber-Lesen und Mit-Denken nur die Kunst zu lästern heraus. Was würde man erwarten?
Auch hier präsentiert Branstner einige Nepomuk-Anekdoten:
Gegen Spontaneität
Nepomuk stand gewöhnlich morgens auf und legte sich gewöhnlich abends zu Bett. Die Selbstverständlichkeit, mit der er das tat, verdross ihn. Er beschloss, es fortan bewusst zu tun.
Berufsverkehr
In einem Gespräch wurde die Ansicht geäußert, dass der Besitzer eines Autos mehr von der Welt zu sehen bekomme als ein Benutzer der volkstümlichen Verkehrsmittel.
„Von welcher Welt?“, fragte Nepomuk.
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Table of Content

Die Kunst zu lachen
Herein, ihr Narrenvolk!
Von einem Manne, der sich zu Tode lachte, nachdem er sein Testament gemacht hatte
Das Ende der Welt
Ein lahmer Schreiber kann keinen eiligen Brief schreiben*
Der wundertätige Schelm*
Ein Geizhals begleicht eine Rechnung*
Erkenntnis des Wesens der Schweine*
Ein Gelehrter kauft einen Esel*
Eine Lebenskunst*
Die Liste für alle Fälle*
Der strenge Lehrer im Brunnen*
Die doppelte Lehre*
Die Antwort des Verrückten*
Eine Frage an Gott den Herrn
Welthumor
Der rettende Beweis
Logik
Charakter
Wie ein Pfarrer den lieben Gott ankündigte, und was darauf geschah
Wie Onkel Fritz den Teufel in der Flasche erschlug, und wie es dazu kam
Wie zwei sich ausmachten, dass einer von ihnen einen Sparren haben solle, und der Förster hat es geglaubt
Wie ein berühmter Mann von einem unberühmten Manne besucht wurde, und was der unberühmte davon zu berichten wusste
Die Kunst zu lieben
Treu und Glauben
Aus der überlieferten Aufzeichnung eines Chronisten, welcher von der merkwürdigen Art berichtet, wie einmal ein König seinem Sohne einen Lehrmeister der Liebeskunst beschaffte
Ein altes Hausmittel gegen Unbotmäßigkeit*
Das vollkommene Verbrechen
Der nicht zu fromme Pilgrim*
Der allzubescheidene Dieb*
Politik des Geschmacks
Von einem Manne, der nicht vom Frühstückstisch aufstand, ohne seine Kaffeetasse zu zerschmettern
Ein Traum ohne Ende, und weshalb es fehlte
Ein Flickschneider wollte seine Liebe flüstern – und warum er keine Gelegenheit dazu fand
Der Gefoppte
Davon, wie einmal eine Frau verreiste und der Mann in großer Sorge zu Hause blieb
Ein Mann ohne Weib ist ein Deckel ohne Topf
Womit der Würdenträger nicht gerechnet hatte*
Der außerordentliche Fall*
Es ist ein eigen Dingen
Die Kunst zu leiden
Der Unglücksmensch*
Wie einer einen Gimpel fing*
Der Tischler, der ungestört arbeiten wollte*
Der bezeichnende Gesichtsausdruck*
Geteiltes Lob
Steckbrief des (Literatur-) Kritikers, der als Ausnahme die Regel beschädigt:
Der Buchungsfehler
Wissenschaftliches Theater

About the author

Geboren am 25.Mai 1927 in Blankenhain/Thüringen, Volksschule, drei Jahre Verwaltungslehre.
1945 Soldat im 2. Weltkrieg, bis 1947 in amerikanischer, französischer und belgischer Kriegsgefangenschaft.
1949 – 1951 Abitur an der ABF Jena, 1951 bis 1956 Studium der Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin, 1963 Promotion (Dr. Phil.).
1956 – 1962 Dozent an der Humboldt-Universität, 1962 – 1964 Lektor, 1966 – 1968 Cheflektor Eulenspiegelverlag/ Das Neue Berlin.
Ab 1968 freiberuflicher Schriftsteller.
2008 in Berlin verstorben.
Language German ● Format PDF ● Pages 238 ● ISBN 9783965217515 ● File size 1.2 MB ● Publisher EDITION digital ● City Pinnow ● Country DE ● Published 2022 ● Edition 1 ● Downloadable 24 months ● Currency EUR ● ID 8525886 ● Copy protection Social DRM

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